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~*~* Kapitel 4 *~*~
Eine Woche mit den Waldläufern

Da die Nahrungsrationen, die Hiranhên von Lhûgidh mitgebracht hatte, langsam zur Neige gingen, beschloss sie, sich auf die Suche nach jagbarem Wild zu machen.
Nachdem sie einige Stunden im Wald gesucht hatte, fand sie eine Fährte, die sie jedoch bald wieder verlor, da sie in einen Bach führte. Dort suchte sie eine Weile das Ufer ab, blieb allerdings ohne Erfolg.
Langsam regte sich in ihr ein Hungergefühl. Noch während sie weiter nach einer Fährte Ausschau hielt, aß sie ihre vorletzte Nahrungsration. Als sie gerade fertig war, kam sie plötzlich an eine Lichtung, auf der sich zwei Hirsche bekämpften. Der Kampf schien gerade beendet zu sein, denn das unterlegene Tier, dem sein Rivale an der Seite eine tiefe Wunde zugefügt hatte, schleppte sich davon. Das Röhren des Siegers schallte durch den friedlichen Wald.
Hiranhên hingegen machte sich an die Verfolgung des Verlierers, da sie ihn für leichte Beute hielt. Der Hirsch witterte sie und versuchte, zu entkommen, doch die stark blutende Wunde schwächte ihn und Narumîr kam ihm mühelos hinterher.
Hiranhên holte ihren Bogen hervor und spannte in aller Ruhe die Sehne. Doch der Pfeil verfehlte sein Ziel und fiel irgendwo im Dickicht zu Boden. Erst der Zweite setzte dem Leiden des tödlich verwundeten Tieres ein gnädiges Ende. Die Elfe stieg vom Pferd und kniete neben dem toten Hirsch nieder. Einerseits tat er ihr leid, doch andererseits war ihr auch klar, dass sie das Fleisch benötigte, das sie von ihm bekam.
Zuerst weidete sie ihn aus, danach zog sie ihm das Fell ab und schnitt schließlich den Kopf ab, in der Hoffnung, beides gewinnbringend verkaufen zu können.
Da es schon auf die Nacht zuging, machte sie Feuer und schnitt ein großes Stück Fleisch heraus, um es zu braten. Während ihr Pferd friedlich graste und ihr Essen vor sich hin brutzelte, hing sie das Fell zum Trocknen über einen Ast und deckte den Körper ab, damit der Geruch zumindest ein wenig abgedeckt war.
Nach einem reichhaltigen Abendessen legte sie sich schlafen.

Hiranhên stand bei Tagesanbruch auf, da sie einen Ort suchen wollte, wo sie das Fell ihrer Beute in der Sonne trocknen lassen konnte. Nach einiger Zeit fand sie eine kleine Lichtung, die ihr dazu geeignet schien. Sie saß ab und breitete das Fell über einem Ast aus. Sie hatte ein ungutes Gefühl dabei, dass sie den toten Hirsch einfach hatte liegen lassen, deshalb ließ sie Narumîr auf der Lichtung zurück und ging zurück zu dem Platz.
Ganz wie sie befürchtet hatte, scharrte sich inzwischen eine große Gruppe Menschen um den ehemals mit Blättern und Zweigen abgedeckten Kadaver. An ihrer Kleidung ließ sich vermuten, dass es sich um Waldläufer handelte. Hiranhên nahm all ihren Mut zusammen und trat näher. Mit einem Räuspern machte sie sich bemerkbar. Erschrocken fuhren die Männer herum und einige richteten sofort ihren Bogen auf sie.
Einer von ihnen betrachtete sie von oben bis unten. "Gehört der Hirsch Euch?" fragte er, als er das eingetrocknete Blut auf der Kleidung und den Stiefeln der Elfe bemerkt hatte. Die anderen hatten ihre Waffen sinken lassen, da sie zu dem Schluss gekommen waren, dass sie ihnen nicht gefährlich werden konnte.
"Ja." Hiranhên sah sich unauffällig in der Runde um. Irgendwie kamen ihr diese Männer bekannt vor, aber sie konnte sich nicht wirklich erinnern, dass sie ihnen bereits irgendwo begegnet war.
Nun wurde ihr Gegenüber, bei dem es sich wohl um den Anführer der Gruppe handelte, leicht verlegen und sah sich ebenfalls unter seinen Leuten um. "Nun..." begann er schließlich. "Würdet Ihr uns eventuell von dem Fleisch etwas abgeben? - Wir ... haben unsere Vorräte bereits aufgebraucht und..."
"Fünfzig Kupferstücke."
"Äh, wie?"
"Für fünfzig Kupferstücke gehört das Tier Euch. - Komplett, so wie es dort liegt."
Der Waldläufer wurde noch verlegener, nachdem er seine Taschen durchsucht hatte. "Naja ... dummerweise haben wir ... ähm ... kein Geld dabei..."
"Also, umsonst ist der nicht!" beharrte Hiranhên und deutete auf den toten Hirsch.
"Ja, natürlich nicht!" Der Mann schien eine Idee zu haben. "Aber wenn Ihr wollt, dann könnt ihr uns die kommenden Tage begleiten. Wir sind gerade dabei, unsere Überlebensfähigkeiten in der Wildnis zu verbessern. Das könnte bestimmt interessant für Euch werden."
Die Elfe sah sich in der Runde um und entdeckte, dass sich auch ein Mädchen unter den Waldläufern befand, dass ungefähr in ihrem Alter war.
"Ich denke..." Der Waldläufer sah Hiranhên erwartungsvoll an. "Ich denke, dass ich Euch den Hirsch für diesen Preis überlassen werde." Mit einem Handschlag wurde der Handel besiegelt. "Wenn Ihr nur einige Augenblicke warten würdet, bis ich mein Pferd geholt habe?"
"Natürlich. - Es wird ohnehin noch einige Zeit beanspruchen, den Hirsch zu ... verpacken."
"Danke, ich werde sobald wie möglich zurück sein." Damit machte sich Hiranhên auf den Weg zu der Lichtung, wo sie ihr Pferd und ihren Teil der Beute gelassen hatte.
Nach einer knappen Stunde war Hiranhên wieder zurück. Das Fell war inzwischen trocken und sie konnte es zusammenschnüren und hinter dem Sattel festbinden. Den Kopf hatte sie am Geweih ebenfalls am Sattel festgebunden. Sie bemühte sich, nicht ständig dagegen zu stoßen.

Doch am nächsten Tag verletzte sich einer der Waldläufer und Tavarien schickte ihn zurück auf die Burg, da er nicht wollte, dass sie wegen ihm ihre Übungen nicht erledigen konnten. Dieser Waldläufer fragte Hiranhên, ob er den Kopf und das Fell des Hirsches nicht mitnehmen solle und versuchen, es zu verkaufen. Die Elfe war froh, dass ihr jemand diese Aufgabe abnahm und gab ihm ihre Trophäen mit.

Eines Abends, sie war bereits zwei Tage mit den Waldläufern unterwegs, ging sie, nachdem sie noch einmal nach ihrem Pferd gesehen hatte, zu dem Lagerfeuer, an dem die Waldläuferin saß. Sie hatte inzwischen erfahren, dass ihr Name Katan war und Hiranhên erinnerte sich, dass sie sie auf dem Turnier schon gesehen hatte.
"Darf ich?" fragte sie höflich.
Das Mädchen sah zu ihr hoch und rückte dann zur Seite, um ihr Platz zu machen.
Mit einem "Danke" setzte sich die Elfe.
"Bi-bitte sehr."
Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander.
"Sag' mal..." begann Hiranhên. Sie hatte inzwischen bemerkt, dass in der Gruppe auf die höfliche Anrede verzichtet und jeder beim Vornamen genannt wurde, was ihr selber auch recht war.
Katan sah sie von der Seite her an. "Ja?"
"Wie bist du eigentlich zu den Typen hier gekommen?"
"V-vor ungef-fähr vier Ta-tagen hab' ich si-sie auf ei-einem Tu-turnier ke-kennengele-lernt und sie ha-haben mir angeb-boten, bei ich-ihnen ein we-wenig zu lern-nen. Da-darum begleit-te ich s-sie jetzt scho-schon diese vi-vier Tage und de-en Re-rest der Wo-woche durch ihr Gebi-biet"
Hiranhên runzelte die Stirn. "Mmh... - Ich hab' dich auf dem Turnier gesehen..."
Katan sah sie erstaunt an. "Ja?"
Sie nickte. "Ja. - Du warst echt gut."
"Irg-gendw-wie ko-kommst du mi-mir auch beka-kannt vor."
"Mmh..."
"Naj-ja, s-so gut au-auch ni-nicht."
"Vielleicht von dem Zauberwettbewerb... Da hab ich auch teilgenommen."
"Bei de-den Gedi-dichten?"
"Ja, genau da."
"I-ich bin ni-nicht sehr gu-gut im Dicht-ten", Katan lachte, "u-und beim spr-rechen a-auch nicht." Hiranhên lächelte ebenfalls.
... wird noch fortgesetzt ...

Die erste Zeit der Woche geschah nichts außergewöhnliches und die Waldläufer konnten ihre Übungen ganz normal durchziehen. Doch am späten Nachmittag des sechsten Tages nach dem Turnier gebot ihnen Tavarien, der Anführer, plötzlich anzuhalten und leise zu sein, denn er hatte etwas weiter entfernt eine Gruppe Orks entdeckt. Das war seltsam, denn normalerweise war dieses Volk im Eryn Ab Minas Aran und dem umliegenden Gebiet nicht erwünscht und hielt sich von dort auch fern.
Sofort verteilten sich Tavariens Männer im Wald, während fünf weitere, die er fortgeschickt hatte, sich von der Seite her an die Orks heranschlichen. Katan und Hiranhên schickte er weiter nach hinten, da er nicht wollte, dass sie in vorderster Reihe kämpften, sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen.
Nun schienen auch die Orks sie bemerkt zu haben, denn es ertönte ein heiserer Schrei, der die anderen wohl warnen sollte und sofort zogen sie ihre Waffen. Diejenigen von ihnen, die einen Bogen besaßen, was ungefähr jeder zweite war, legten sofort auf die Waldläufergruppe an.
Auch die zogen ihre Bögen und schossen auf die Gegner. Zwei Orks fielen nach kürzester Zeit, während kein einziger von deren Pfeilen einen Waldläufer traf. Hiranhên hatte ihren ersten Pfeil verschossen, da der Ork, an den er gerichtet war, auswich. Da hatte es ihr auch nicht viel geholfen, dass sie auf Narumîrs Rücken saß und somit keinen der Waldläufer in der Schusslinie hatte. Sie beschloss, beim nächsten genauer zu zielen.
Einer der Waldläufer hatte seinen schon etwas älteren Bogen überspannt und er brach. Laut schimpfend warf er die nutzlose Waffe beiseite und zog vorsichtshalber sein Kurzschwert, falls es doch zu einem Nahkampf kommen sollte.
Hiranhêns zweiter Pfeil traf ebenfalls nicht, da der Ork ein weiteres Mal zur Seite sprang, was allerdings sein Verderben war, denn somit sprang er direkt in Katans Pfeil hinein, der ihn sofort tötete. Die Waldläufer, die sich von der Seite her angeschlichen hatten, waren inzwischen in einen Nahkampf mit einigen Orks verwickelt. Es ging einige Zeit hin und her, doch am Ende siegten die Menschen und hatten nicht einmal einen Kratzer davongetragen.
Es waren nur noch zwei Orks übrig, die Angst bekamen und flüchten wollten. Einer kam nicht weit, da ein verirrter Pfeil ihn tötete. Dem zweiten setzte Hiranhên mit ihrem Hengst nach. Wenn sie schon nichts traf, so wollte sie doch irgendwie zum Sieg beitragen. - Und dass es ein Sieg sein würde, war bereits sicher.
Es dauerte nicht lange, da hatte Hiranhên den Ork erreicht. Sie hatte keine Gelegenheit eine Waffe zu ziehen und so lenkte sie ihr Pferd einfach direkt auf den Flüchtenden, um ihn nieder zu reiten. Der Ork fiel unsanft auf den Waldboden, als ihn der kräftige Hengst von hinten anstieß. Die Elfe hatte nun doch ihr Schwert gezogen und hielt es dem am Boden liegenden an den Hals. Die ganze Situation kam ihr unheimlich bekannt vor.
Der Ork zitterte am ganzen Leib und traute sich nicht, sich zu rühren, bis Hiranhên ihr Schwert zurückzog, damit die Waldläufer ihn ergreifen konnten. Er wurde nicht getötet, sondern gefangen genommen.

Tavarien beschloss, den Gefangenen am Abend zu verhören, um heraus zu finden, warum die Orks es gewagt hatten, in den Eäma zu kommen. Dazu zog er sich alleine mit dem Gefangenen zurück und duldete keine weitere Begleitung. Doch Hiranhên konnte ihre Neugier nicht zügeln und folgte ihm heimlich.
An einem abseits gelegenen Lagerfeuer wartete ein weitere Waldläufer auf seinen Anführer. Als der zusammen mit dem Ork ankam, erhob sich der Jüngere schweigend und verschwand. Die Elfe konnte sich gerade noch hinter einen Busch retten, sonst hätte er sie bemerkt. Aus diesem Gebüsch verfolgte sie die ganze weitere Szene.
Tavarien warf den Gefesselten zu Boden und ließ sich dann auf einem Stein neben dem Feuer nieder. "Was treibt euch hierher?!" fragte er mit grimmigem Gesicht. Als der Befragte nicht antwortete, sondern ihn nur aus glasigen Augen anstarrte, griff er nach seinem Schwert, das er mit der Spitze ins Feuer gelegt hatte, und richtete das glühende Metall auf den nackten Oberkörper des Gefangenen. "Ich warte auf eine Antwort!" Unbeabsichtigt berührte er auch die dunkle Haut, woraufhin der Ork schmerzerfüllt aufschrie. "Nun?" Doch er erhielt keine Antwort. Deshalb stieß er ihm das Schwert in die Seite und hinterließ eine böse Wunde, die den Verletzten ein weiteres Mal aufschreien ließ.
"Neue Heimat", murmelte er schließlich heiser.
"Geht es auch etwas genauer?" Tavarien fuhr mit dem glühenden Schwert über die Brust des Orks, woraufhin der abermals aufschrie.
"Stamm vertrieben wurde aus Heimat", grunzte er nach einigem Keuchen mit deutlich ausländischem Akzent. Es war überhaupt Glück, dass er diese Sprache beherrschte, denn die meisten Orks konnten nur ihre Muttersprache.
Der Waldläufer horchte auf. Orks waren zwar nicht gerne gesehen in Grandia aber solange sie in ihrem Gebiet blieben, ließ man sie normalerweise in Ruhe. "Wer hat euch vertrieben?"
Als er nur einen fiebrigen Blick als Antwort erhielt, stand er seufzend auf und ergriff wieder sein Schwert. "Ich hatte gehofft, ich könnte dir und mir das ersparen, aber du willst es anscheinend nicht anders..." Der Ork biss die Zähne zusammen in Erwartung der Schmerzen, doch der Waldläufer holte überraschend mit dem Fuß aus und ihm ins Gesicht. "Rede endlich!"
Der Ork warf den Kopf zur Seite und spuckte. Zusammen mit dem Blut kamen zwei Zähne aus seinem Mund. Hiranhên musste sich sehr zurückhalten, um nicht aufzuspringen und von Tavarien eine etwas freundlichere Behandlung zu verlangen. Da der Gefangene jedoch wieder nur schwieg, stieß der Waldläufer ihm das Schwert ins Bein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Ein weiterer gequälter Schrei.
"Ich nicht weiß, warum wir mussten weg."
Für diese Antwort bekam der Ork einen dicken Lederriemen um den Hals gelegt, den der Waldläufer langsam zu zog, sodass er nicht atmen konnte. "Mach nur so weiter!"
Der Ork versuchte, sich zu befreien, doch da seine Hände auf dem Rücken zusammen gebunden waren, hatte er keine Chance. Nach einiger zeit lockerte Tavarien den Griff wieder und der Gefangene röchelte und hustete ein paarmal bevor er sprach: "Ich wirklich nichts weiß! Ich nur weiß, dass wir sollten suchen neue Heimat für Stamm. Deshalb wir gekommen in dieses Gebiet."
"Na schön." Tavarien setzte sich wieder und starrte durchdringend in die trüben Augen des Orks, in denen sich die zuckenden Flammen spiegelten. "Und warum habt ihr uns dann angegriffen? Wir haben euch schließlich nicht vertrieben."
Anscheinend hielt der Gefragte es für besser, diesmal sofort zu antworten. Seine Wunden schmerzten schon genug und es sickerte unaufhörlich Blut aus ihnen. "Anführer und Dutzend andere auf Weg umgekommen. Dann wir saßen allein fest in Wald und wussten nicht mehr wohin. Darum wir euch angegriffen, weil wir hatten keine Hoffnung auf Überleben. Wir zwar haben militärische Ausbildung, aber ihr wart zu viele."
Tavarien schien genug gehört zu haben, denn er stand auf, nahm in aller Ruhe sein Schwert und wandte sich zum Gehen.
"Hey!" schrie ihm der Ork heiser nach, als er schon einige Meter vom Feuer entfernt war. "Du mich hier liegen lassen willst?!"
Der Waldläufer drehte sich blitzschnell um und warf sein Messer, das er plötzlich in der Hand hatte, auf den verdutzten Gefangenen. Er traf ihn genau in die Stirn. Als der Ork nach einem überraschten Aufstöhnen tot zusammen gebrochen war, ging Tavarien gelassen zurück zum Feuer, zog sein Messer aus dem Schädel des Toten und wischte es am Moos ab, bevor er es wieder einsteckte. Dann trat er das Feuer aus und ging gemütlich zurück zu den anderen.
Hiranhên empfand grimmige Wut auf den Anführer der Waldläufer. Als er zwischen den Bäumen verschwunden war, ging sie zu dem toten Ork. Die Reste des Lagerfeuers glühten noch, spendeten jedoch kaum Licht.
Die Elfe sammelte ein paar blättrige Zweige und legte sie auf die Leiche, um ihm ein notdürftiges "Begräbnis" zukommen zu lassen. Sie fühlte sich irgendwie dazu verpflichtet, ihm diese letzte Ehre zukommen zu lassen, zumal es ja ihre Schuld war, dass er so gequält wurde: Wenn sie ihn mit ihrem Schwert gleich erschlagen hätte, dann wäre er nie gefangen genommen worden.
Als sie fertig war, ging sie leise wieder zurück zum Lager. Niemand hatte ihr Fehlen bemerkt, da alle gespannt Tavariens Bericht lauschten, was er aus dem Ork herausbekommen hatte. Wie brutal er dabei vorgegangen war, verschwieg er. Es fragte auch niemand danach.
Der Anführer der Waldläufer hatte bei Hiranhên einiges an Sympathie eingebüßt mit dieser Handlung, doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, da sie keinen Ärger bekommen wollte, weil sie heimlich gelauscht hatte.

Der Rest der Woche verlief ohne Zwischenfälle und als die Gruppe zur Burg zurück kehrte, hatte sich Hiranhên mit Katan und ihrem Falken angefreundet und kannte sich etwas besser in der Gegend rund um Heinrichs Burg aus. Katan hingegen hatte es geschafft, die Elfe dazu zu überreden, doch noch am Turnier teilzunehmen.

Als sie wieder auf der Burg ankamen, berichtete der Waldläufer, der heimgeschickt worden war, Hiranhên sogleich, dass er den Kopf des Hirsches für hundert Kupferstücke verkaufen konnte und händigte ihr das Geld aus.

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